Natürlich ist Gewalt auch für uns ein Thema. Die Kinder kommen damit in der Schule in Berührung, auch in der Nachbarschaft etc. Vor unserer Dojotür bleibt dieses Thema nicht automatisch stehen. Judo ist ein Kampfsport, mancher erhofft sich deshalb vielleicht, dass er bei Auseinandersetzungen mit Judo besser gewappnet ist. Das ist u.a. ein Grund, weshalb wir uns im Verein auch mit diesem Thema auseinander setzen müssen.
Judo und seine Techniken gehören ausschließlich in die Halle und auf die Matte, es ist nicht dazu da, dass man beim Raufen und bei Schlägereien besser wird. Wir stehen für Deeskalation!
Wir reden regelmäßig mit den Kindern und Jugendlichen über dieses Thema, um vor allem glaubwürdig dabei bleiben zu können.
Viele heranwachsende Menschen haben den Drang, sich zu raufen und körperlich zu messen. Beim Judo ist dies möglich, ohne sich weh zu tun, mit Regeln und unter Aufsicht und Anleitung. So können sich die Kinder und Jugendlichen austoben, lernen jedoch gleichzeitig, mit den eigenen Emotionen umzugehen und Disziplin zu wahren. Jeder Judoka muss lernen, Achtung und Respekt für seine Gegner zu entwickeln, auch wenn er verloren hat und wütend ist.
Das Üben auf Matten, die Auseinandersetzung mit dem Gegner fördern den Mut zur Bewegung und stärkt so das Selbstbewusstsein. Selbstbewusste Menschen sind eher in der Lage, Deeskalationsstartegien zu entwickeln und rohe Gewalt zu vermeiden. Judo lehrt Höflichkeit. Den Partner nicht zu verletzten, ihm zu trauen und für ihn zu sorgen ist beim Judo essenziell, denn wenn wir den Partner verlieren, können wir nicht mehr trainieren. „Das Wichtigste beim Judo ist, dass es keinem weh tut, dass es beiden Spaß macht!“ Das ist der Leitsatz unseres Unterrichts – Höflichkeit und Etikette sind Ausdruck dieser Einstellung.
Ein paar Kernaussagen findet Ihr auch in diesen Zeitungsartikeln, die insbesondere auf die „positiven Nebenwirkungen“ des Judosports bei Jugendlichen eingehen.
Hannoversche Allgemeine vom 04.09.2007
Hannoversche Allgemeine vom 15.01.2010