Das Ticket für die Juniorinnen-Heim-WM am 13. Juli in Hamburg konnte sich Reckmann
bereits vor einigen Wochen bei dem Jugend-Europacup in Caorle, Italien
sichern. Beim Deutschlandcup der Deutschen Triathlon Union, der am vergangenen Sonntag
in Jena stattfand, holte sie nun noch das letzte verbleibende Ticket für die Juniorinnen
EM, die Anfang August in der Türkei ausgetragen werden wird.
Das Format in Jena war ein doppelter Supersprint, d.h. die Sportler mussten
zunächst 300m im See schwimmen, nach dem ca. 300m langen Sprint in die 1.
Wechselzone 6km Radfahren und anschließend 1,3km laufen. Im Gegensatz zum
„normalen“ Triathlon musste nun aber wieder gewechselt und sämtliche Strecken ein
weiteres Mal absolviert werden. Erst nach der zweiten Laufrunde ging es ins Ziel.
In einem packenden Rennen ließ Reckmann nicht nur alle Sportlerinnen ihrer Altersklasse
Jugend A hinter sich, sondern auch fast alle der älteren Juniorinnen.
Reckmann kam als fünfte das erste Mal aus dem Wasser, machte beim Wechsel noch
zwei Plätze gut und schaffte es so in die erste Radgruppe. Dort sorgte sie zwar für
Tempo, sparte aber noch Kraft für das anschließende Laufen, ihrer schwächsten
Disziplin. Da konnte Reckmann aber auch gut mithalten, so dass sie als Teil einer
kleinen Führungsgruppe das zweite Mal ins Wasser springen konnte. Schon bei den
ersten Delfinsprüngen konnte Reckmann die Führung übernehmen, die sie bis zum
Ausstieg auf mehrere Sekunden ausbauen konnte. Das war der Zeitpunkt, an dem
Reckmann realisierte, dass sie vielleicht doch Chancen auch auf das EM-Ticket
haben könnte, wie sie im Interview bei der Siegerehrung verriet. An zweiter Position
lag Marielle Bouchti aus Baden-Württemberg, die sich aber bereits im Vorfeld für die
EM qualifiziert hatte. Um beim Radfahren wenigstens zwischenzeitlich vom Windschatten
profitieren zu können, ließ Reckmann Bouchti, die sie bereits aus Caorle kannte,
aufschließen.
Gemeinsam konnten die beiden beim Radfahren dank Reckmanns starker
Führungsarbeit einen Vorsprung von über einer halben Minute vor der insgesamt
drittplatzierten Juniorin Johanna Uherek (Hessen) herausfahren. Auch wenn Reckmann sich
am Ende in 43:44
Minuten Bouchti um 18 Sekunden geschlagen geben musste, konnte sie immer noch
einen Vorsprung von 25 Sekunden auf Uherek ins Ziel laufen. Damit hat sie nicht nur
sich selbst, sondern auch den Nachwuchs-Bundestrainer überrascht. Der war
insbesondere auch von Reckmanns Nervenstärke und strategisch geschicktem
Vorgehen beeindruckt. Mit diesem Rennen dürfte sie nun definitiv auf der Liste der
DTU stehen.

Anlagen
Quellen: Steffen Kühner
Fotos: Siegerehrung DTU Cup Jena Siegerin Kjara Reckmann (SVN)